Insektenwiesen

Insektenwiesen sorgen für ein wichtiges Nahrungsangebot für eine Vielzahl von Bienen und Insekten. Die Anlage solch einer Wiese ist ganz leicht und erfreut über viele Monate hinweg nicht nur die Bienen und Insekten, sondern natürlich auch das Auge von uns Menschen!

Hinweise für die Anlage und Pflege einer Insektenwiese

Im Garten ruhen die Arbeiten. Ihr könnt allerdings schon planen, wo eure Wiese angelegt werden könnte und welche Pflanzenarten ihr für den Standort braucht.

In manchen Jahren ist der Februar bereits mild und frostfrei, für die Neuanlage einer Wiese kann dann die Bodenbearbeitung beginnen! Der Boden muss wie bei einer Gartenkultur gut vorbereitet sein. Das Saatgut könnt ihr dann einfach auf die Erde ausbringen und hinterher etwas andrücken oder leicht festtreten.

Die ersten Frühlingsboten strecken ihre Köpfe empor, zum Beispiel Märzenbecher oder Krokusse. Sie bieten Insekten schon Pollen und Nektar. Bei mildem Wetter blühen auch schon die ersten Taubnesseln als Nahrung für die Insekten. Ihr könnt die Blüten sogar selber probieren (nur an einer Stelle, wo keine Hunde und Katzen spazieren gehen). Pflückt euch einige Blüten zum Essen. Ihr werdet merken, sie schmecken süß. Bitte lasst aber den Insekten genug Blüten übrig! Ist das Wetter sehr trocken, muss die neu angelegte Insektenwiese regelmäßig gegossen werden.

Habt ihr bisher noch keine Wiese angelegt, ist es jetzt höchste Zeit die Saat auszubringen. Denkt auch daran die Wiese regelmäßig zu gießen, wenn es nicht genug regnet. In der freien Natur blüht es jetzt überall. In einigen Wäldern entwickelt sich der Waldboden zu einem bunten Blütenteppich. In den Blüten von Busch-Windröschen, Lerchensporn und Lungenkraut finden Insekten wertvolle Nahrung. Entdecket auf Spaziergängen diese kleinen Wunder der Natur und genießt die bunte Farbenpracht im Wald, die in wenigen Wochen schnell wieder vorbei ist.

Wenn auf eurer neu angelegten Wiese zu viele ungebetene Kräuter wie Besenrauke, Melde oder Gänsefußgewächse wachsen, muss die Wiese das erste Mal gemäht werden. Dann bekommen die kleinen Pflanzen eurer eingesäten Arten wieder genug Licht und Luft. Auf schon älteren Wiesen muss jetzt noch nicht gemäht werden. Bei der Mahd wird die Wiese auf ca. 15 cm Höhe geschnitten, damit die kleinen Jungpflanzen nicht zerstört werden. Bei neu angelegten Wiesen kann das Mahdgut beim ersten Schnitt als Schutz liegen bleiben. Bei der weiteren Pflege muss das Mahdgut immer durch vorsichtiges Abharken entfernt werden, damit ihr die blühenden Kräuter lange erhalten könnt.

Nun blüht es bestimmt schon bunt auf eurer Insektenwiese. Mitte Juni ist es nun auch auf einigen älteren Flächen soweit, dass das erste Mal gemäht wird. Wartet mit der Mahd nicht bis z. B. die letzte Margerite völlig verblüht ist. Das schwächt die Blühpflanzen und fördert Gräser. Damit die Insekten trotzdem noch Nahrung finden, lasst bitte einen Teil eurer Wiese stehen und mäht ihn erst 2-3 Wochen später, wenn der zuerst gemähte Bereich wider anfängt zu blühen.

Nehmt euch die Zeit, die Pflanzen und Tiere auf eurer Wiese zu beobachten. Habt ihr vielleicht an den Doldenblütlern wie der Wilden Möhre die ersten Raupen entdeckt? Wenn ihr Tiere in einer Becherlupe anschaut, denkt daran, sie schnell wieder frei zu lassen! Nicht nur Insekten werden eure Wiese besuchen, auch Vögel werden auf der Suche nach Futter zu euch fliegen.

Bereits im Mai oder Juni gemähte Flächen blühen wieder bunt. Eure Wiese kann nun das zweite Mal gemäht werden. Achtet auch jetzt wieder darauf, einen Teil der Wiese stehen zu lassen. So finden die Tiere weiterhin Pollen, Nektar und Samen. Harkt das Mahdgut unbedingt ab. Wenn im Mahdgut viele reife Samen enthalten sind, könnt ihr es auf eine andere vorbereitete Fläche legen. Die Samen fallen aus und es wachsen neue Pflanzen. Ihr könnt die Samen auch für eine spätere Ansaat absammeln. Lagert sie bis zur Aussaat trocken und kühl.

Wenn im August nicht gemäht wurde, könnt ihr das jetzt noch machen. Denkt daran, möglichst einen Teil der Wiese stehen zu lassen. Jetzt könnt ihr oft noch etliche Schmetterlinge beobachten, die nun ihre Eier für die Überwinterung an den Pflanzen ablegen. Sofern ihr im Frühling noch keine Insektenwiese angelegt habt, ist jetzt der ideale Zeitpunkt für eine Herbstansaat. Nun regnet es häufiger, sodass sich die Jungpflanzen gut zu kräftigen Pflanzen entwickeln können, die im nächsten Jahr blühen.

Auf Wiesen, die im Sommer gemäht wurden, blühen jetzt noch einige Arten wie die Braunelle oder das Labkraut. Nehmt euch etwas Zeit und beobachtet, wie viele Tiere eure Wiese auch noch im Herbst aufsuchen. Sind es mehr, als auf den kurz gemähten Rasenflächen?

Wenn ihr einen Teil der Wiese nicht gemäht habt, verzaubern Raureif und vielleicht auch der erste Schnee die Flächen an kalten Tagen in kleine Kunstwerke. Vielleicht entdeckt Ihr auch Stieglitze und andere Tiere, die sich über die Samen eurer Pflanzen freuen.

Nun ist Winterruhe auf eurer Wiese. Die Samenstände der Pflanzen bieten unseren Vögeln natürliche Nahrung. Da es leider noch zu wenige artenreiche Wiesenflächen gibt, könnt ihr den Vögeln jetzt mit einer Futterstelle helfen. Dort könnt ihr z. B. zerkleinerte Nüsse, Sonnenblumenkerne, Haferfocken oder auch einen (unbehandelten) Apfel anbieten.

Anlage einer Insektenwiese im Video

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